SOLIT: Goldpreis erklimmt neues Allzeithoch mit der TA zu Platin
Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe
Investmentfonds.de | Der Goldpreis erreichte auch in dieser Handelswoche ein neues Allzeithoch bei 2.648 Euro je Feinunze, obwohl sich der Euro nach seinem starken Einbruch auf unter 1,02 US-Dollar etwas auf 1,044 US-Dollar erholen konnte. Damit handelt der Goldpreis weiterhin oberhalb des ehemaligen Widerstands bei 2.600 Euro, der nun als Unterstützung fungiert. Solange diese Marke nicht wieder unterschritten wird, bleibt das charttechnische Bild für den Goldpreis bullisch.
*** Link TIPP der Redaktion:
Hier klicken >>> Investmentspecial Fonds und ETFs zu Gold:
Top Fonds und ETFs dazu!
***
Mit der Amtseinführung von Donald Trump durchbrach der US-Dollar (USDX/DXY), nach einer fast dreimonatigen Rallye, seinen Aufwärtstrend und fiel auf 108 Punkte im USD-Index. Dies verhalf dem Goldpreis in US-Dollar zum Ausbruch über den Widerstand bei 2.720 US-Dollar, womit das Allzeithoch bei 2.790 US-Dollar bereits wieder zum Greifen nah ist.
Quelle: Solit Gruppe
Der US-Dollar stieg in den letzten Monaten stark an, während der Euro einbrach
Der Goldpreis zeigt sich damit auch im neuen Jahr 2025 unvermindert stark, obwohl die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen in den USA mit 4,6% auf unvermindert hohem Niveau verharren. In der Vergangenheit belasteten steigende Marktzinsen tendenziell den Goldpreis, doch verhält es sich in einer Stagflation völlig anders. Bereits 2019 prognostizierte ich die Zinswende und eine Dekade der Stagflation, in der die Zinsen in den zweistelligen Bereich steigen würden. Der Markt glaubt aktuell noch immer, die Notenbanken hätten die Macht, die Zinsen zu kontrollieren oder gar wieder gen Null zu senken, was jedoch völlig falsch ist. Die Niedrigzinsphase ist längst vorbei und sie wird nicht wiederkommen. Jeglicher Eingriff der Notenbanken in den Markt wird die Zinsen nur noch weiter ansteigen lassen.
Die Zinsen verharren auf hohem Niveau und trotzdem steigt der Goldpreis
Noch schrumpfen die Notenbankbilanzen in den USA, Europa sowie in Japan, wie folgende Charts zeigen. Dies ist eigentlich ein Faktor, der gegen die Rallye des Goldes im letzten Jahr sprach, was die hohe Nachfrage seitens der Notenbanken und der OTC-Käufer in den Fokus rückt.
Die Nachfrage seitens der Notenbanken spiegelt deren Absicherung gegen die langfristigen Konsequenzen der expansiven Geldpolitik wider. Aus Sicht der Österreichischen Schule kann man dies als stilles Eingeständnis der Instabilität des Fiat-Geldsystems werten. Die Notenbanken versuchen, ihre Positionen durch den Erwerb realer Werte zu schützen, während sie gleichzeitig öffentlich das Vertrauen in ihre Fiat-Währungen propagieren.
Die US-Notenbankbilanz ist auf unter 7 Billionen US-Dollar gefallen
Die Geldmenge der EZB legte zuletzt leicht zu, nachdem sie drei Jahre lang geschrumpft war
Das US-Haushaltsdefizit verharrt unterdessen auf einem hohen Niveau. Während die Staatsverschuldung der USA in den 80er- und 90er-Jahren noch vergleichsweise moderat war (30-60 % des BIP), ist sie seit der Finanzkrise von 2008 auf 120 % des BIP angestiegen. Trotz dieser alarmierenden Entwicklung gibt es keine ernsthaften Bemühungen, das Defizit zu reduzieren. Staaten wie China und Japan haben in den letzten Jahren massiv in Gold gekauft, um auf greifbare Werte zu setzen, anstatt der Stabilität des US-Dollars zu vertrauen, was eine weise Entscheidung war.
Aus der österreichischen Perspektive müssen anhaltende Defizite und steigende Schuldenquoten unvermeidlich zur Entwertung der zugrunde liegenden Währung führen. Goldkäufe durch Staaten wie China und Japan sind klare Anzeichen dafür, dass die weltweite Dominanz des US-Dollars infrage gestellt wird. Dies zeigt die Funktion von Gold als ultima ratio in einem Umfeld von steigender Unsicherheit und Vertrauensverlust.
Mit der nächsten Krise, die vermutlich unmittelbar vor der Türe steht, werden die Zentralbanken wieder Geld aus dem Nichts erschaffen und ihre Bilanzen erneut aufblähen. Die Folge wird ein sofortiger Anstieg der Inflation sein, wobei die Wirtschat real einbrechen und eine Flucht in Sachwerte beginnen wird. Daher werden insbesondere der Goldpreis sowie die Goldminenaktien, die großen Gewinner der nächsten Jahre sein. Das Dow-Gold-Ratio, das das Verhältnis des Aktienmarktes zum Goldpreis darstellt, fällt bereits wieder, was einerseits die Outperformance des Goldpreises widerspiegelt und andererseits den Beginn eines neuen Goldbullenmarktes markiert.
Das Dow-Gold-Ratio beginnt bereits wieder zu fallen
Aus Sicht der Österreichischen Schule sind diese Entwicklungen keine zufälligen Ereignisse, sondern die logische Konsequenz einer jahrzehntelangen Missachtung marktwirtschaftlicher Prinzipien durch schwere planwirtschaftliche Eingriffe in den Markt. Deshalb war es mir möglich die aktuellen und künftigen Entwicklungen bereits 2019 vorherzusagen, als ich mit dieser Ansicht noch völlig allein auf breiter Flur stand. Die kommende Krise wird nicht durch neue Maßnahmen der Zentralbanken gelöst werden können, da diese lediglich Symptome bekämpfen, anstatt die zugrunde liegenden strukturellen Probleme zu lösen. Gold wird als sicherer Hafen und echtes Geld wieder in den Fokus rücken, da es die nötigen Eigenschaften von Stabilität, Knappheit und universeller Akzeptanz besitzt.
Technische Analyse zu Platin: Der Preisanstieg hat womöglich sein Ende gefunden
Terminmarkt: CoT-ReportDer CoT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
CoT-Daten für Platin vom 17. Januar
Der Platinpreis fiel zur Vorwoche um 26 US-Dollar auf 950 US-Dollar, während die Spekulanten mit 2 Tsd. Kontrakten Short gingen. Das ist nicht viel, und der CoT-Index verbesserte sich leicht um 4 Punkte auf 47 Punkte. Insgesamt sind die Daten bisher neutral und hätten noch Luft nach oben, wenn der Gold- und Silberpreis in der gleichen Zeit auch weiter ansteigen können. In der letzten Woche zeigte sich eine leichte Schwäche am Platinmarkt, ähnlich wie bei Gold und Silber.
Mit einem COT-Index OI von 47 Punkten ist der Terminmarkt für Platin im neutralen Bereich
Mittelfristiger Ausblick
Seit Mitte letzten Jahres bewegt sich der Platinpreis in einer weitgehend seitwärtsgerichteten Handelsspanne von etwa 120 US-Dollar zwischen 880 und 1.000 US-Dollar pro Feinunze. Die CoT-Daten (Commitment of Traders) hatten bereits frühzeitig auf eine trendlose Phase hingewiesen, was im Kontext einer möglichen Rezession wenig überraschend ist. Angesichts dieser Signale habe ich seitdem dazu geraten, eine vorsichtige und abwartende Haltung einzunehmen.
In diesem Zeitraum herrschte ein leichtes Überangebot, das in Verbindung mit einer drohenden Rezession die Gefahr eines starken Abverkaufs birgt. Auch am Terminmarkt wäre noch weiteres Abwärtspotenzial vorhanden. Solange die Notenbanken keine neuen geldpolitischen Stimuli wie Gelddruckprogramme oder expansive Maßnahmen ankündigen, überwiegen die Risiken gegenüber den Chancen am Platinmarkt auf kurze bis mittlere Sicht. Mit der zunehmenden Einpreisung einer Rezession in die Märkte verstärkt sich der Druck auf den Platinpreis zusätzlich.
Ein besonders auffälliges Phänomen ist, dass Platin von der Rallye am Goldmarkt überhaupt nicht profitieren konnte – ein deutlicher Kontrast, der die derzeitige wirtschaftliche Unsicherheit und das stagflationäre Umfeld widerspiegelt. Ob die Investmentnachfrage in diesem Jahr oder darüber hinaus stark genug sein wird, um den Platinpreis nachhaltig zu stützen, bleibt ungewiss. Die Möglichkeit einer Rezession oder politischer Krisen könnte den Preis kurzfristig sogar auf ein Tief von 500 US-Dollar drücken.
Langfristig könnten jedoch bestimmte Faktoren die Wende bringen. Ein drastischer Preisrückgang infolge einer Rezession, gepaart mit geldpolitischen Maßnahmen wie neuen QE-Programmen (quantitative Lockerung) zur Bekämpfung von Deflation oder größeren wirtschaftlichen Krisen, könnte das Umfeld für mittel- bis langfristige Käufe deutlich verbessern. Erst solche Entwicklungen würden ein klares Signal für eine nachhaltige Erholung des Platinpreises senden. Bis dahin bleibt Vorsicht geboten.
Kurzfristige Technische Analyse
Nachdem die Terminmarktdaten Ende Oktober eine Schwächephase signalisierten und wieder in den Verkaufsbereich rutschten, korrigierte der Platinpreis rasch und deutlich um 200 US-Dollar je Feinunze. Dabei wurde der Terminmarkt lediglich zur Hälfte bereinigt, was darauf hindeutet, dass noch weiteres Abwärtspotenzial vorhanden ist. Der Aufwärtstrend wurde zwar gebrochen, jedoch blieb eine Fortsetzung der Korrektur auf 860 US-Dollar aus, da sich der Goldpreis erholte und auch der Platinpreis von der Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA nach der Wahl von Donald Trump profitieren konnte.
Sollte der Goldpreis einen erneuten Korrekturimpuls in den Bereich um 2.500 US-Dollar erleben, wäre eine entsprechende Korrektur beim Platinpreis bis auf 800 US-Dollar sehr wahrscheinlich. Die aktuelle Euphorie in den USA wird jedoch bald von der Realität einer drohenden Rezession eingeholt, was den Platinpreis weiter unter Druck setzen könnte. In diesem Marktumfeld ist die Long-Seite als Handelsstrategie nicht mehr empfehlenswert, da die Risiken klar überwiegen. Die Short-Seite bietet weiterhin die besseren Chancen, insbesondere im Hinblick auf die mittelfristigen Aussichten.
Der Deckel könnte bei ca. 1.000 US-Dollar bereits drauf sein. Preise darüber sollte man genau beobachten. Rutschen die CoT-Daten weiter in den Verkaufsbereich, so könnte man dort dann fast blind Short gehen.
Im Swing- und Daytrading fokussieren wir uns daher ausschließlich auf Short-Trades. Kurzzeitige Aufwärtsbewegungen können gezielt genutzt werden, um neue Short-Positionen aufzubauen. Dabei ist es essenziell, diese Positionen im Einklang mit technischen Verkaufssignalen am Goldmarkt zu timen, um das Risiko zu minimieren und die Erfolgsaussichten zu maximieren.
- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (SOLIT Gruppe). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (SOLIT Gruppe).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.
Weitere News auswählen
Finanztest Empfehlung
Tausende Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag - Fondsvermittler aus dem Internet sind häufig die beste Adresse … wie beispielsweise: investmentfonds.de - Finanztest Empfehlung 10/2023